- Studie aus Berlin bestätigt: Spinat fördert Muskelaufbau
- Weitere gesundheitliche Vorteile von Spinat
- Frischer Spinat oder Tiefkühlspinat? Expertenmeinung
- Spinat und Eisengehalt: Mythos oder Wahrheit?
Studie aus Berlin bestätigt: Spinat fördert Muskelaufbau
Eine kürzlich durchgeführte Studie aus Berlin hat beeindruckende Ergebnisse bezüglich der Wirkung von Spinat auf den Muskelaufbau geliefert. Die Forschungsergebnisse unterstützen die Behauptung, dass Spinat als natürliches Anabolikum angesehen werden kann und somit die Geschichte um die Zeichentrickfigur Popeye einen wahren Kern besitzt.
In der Studie wurden Sportlern Spinatkapseln verabreicht, die jeweils 100 Milligramm des pflanzlichen Steroids Ecdysteron und 100 Milligramm der Aminosäure Leucin enthielten. Diese Substanzen spielen eine wichtige Rolle bei der Eiweißproduktion und dem Muskelaufbau. Nach zehn Wochen hatten die Sportler, die die Spinatkapseln einnahmen, im Durchschnitt dreimal mehr Muskelmasse aufgebaut als die Teilnehmer der Placebogruppe.
Die Forscher empfahlen sogar, Ecdysteron auf die Doping-Liste zu setzen, da es sich als effektiver als verbotene Substanzen erwies. Diese Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung von Spinat als natürliche Alternative für diejenigen, die ihren Muskelaufbau unterstützen möchten.
Zusätzlich zu seinen muskelaufbauenden Eigenschaften bietet Spinat auch viele weitere gesundheitliche Vorteile, wie zum Beispiel einen hohen Gehalt an Antioxidantien wie Xeaxanthin und Lutein, die altersbedingter Makula-Degeneration entgegenwirken, sowie entzündungshemmende und immunfördernde Inhaltsstoffe wie Quercetin.
Um die Vorteile von Spinat optimal zu nutzen, sollten Verbraucher darauf achten, frischen Spinat schnell nach der Ernte zu verzehren und nicht länger als zwei Tage im Kühlschrank aufzubewahren. Tiefkühlspinat kann jedoch eine gute Alternative sein, da er bei niedrigen Lagertemperaturen nur wenig Vitamine verliert.
Weitere gesundheitliche Vorteile von Spinat
Spinat bietet neben seiner muskelaufbauenden Wirkung auch eine Vielzahl weiterer gesundheitlicher Vorteile, die ihn zu einem wichtigen Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung machen:
- Antioxidantien: Spinat enthält Antioxidantien wie Xeaxanthin und Lutein, die dazu beitragen, das Risiko von altersbedingter Makula-Degeneration und Katarakten zu reduzieren. Antioxidantien schützen auch die Körperzellen vor freien Radikalen und können somit entzündlichen Erkrankungen und der Entstehung von Krebs entgegenwirken.
- Herz-Kreislauf-Gesundheit: Spinat ist reich an Kalium, Magnesium und Folsäure, die alle zur Aufrechterhaltung eines gesunden Blutdrucks und zur Vorbeugung von Herzerkrankungen beitragen können. Folsäure hilft auch bei der Reduzierung des Homocysteinspiegels im Blut, was das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken kann.
- Knochengesundheit: Spinat enthält Vitamin K, das für die Knochenmineralisierung und die Aufrechterhaltung der Knochengesundheit von entscheidender Bedeutung ist. Vitamin K trägt dazu bei, Calcium in den Knochen zu binden und somit Knochendichte und -stärke zu erhalten.
- Verdauung: Spinat ist eine ausgezeichnete Ballaststoffquelle, die die Verdauung fördert und dazu beiträgt, Verstopfung vorzubeugen. Ballaststoffe helfen auch, das Sättigungsgefühl zu erhöhen und den Blutzuckerspiegel stabil zu halten.
- Haut- und Haargesundheit: Spinat enthält Vitamin A, das die Haut- und Haargesundheit unterstützt, indem es die Zellproduktion und das Zellwachstum fördert. Vitamin A ist auch wichtig für die Funktion des Immunsystems.
- Eisenquelle: Obwohl Spinat nicht so viel Eisen enthält, wie früher angenommen, ist er dennoch eine gute pflanzliche Eisenquelle. Eisen ist wichtig für die Bildung von roten Blutkörperchen und den Sauerstofftransport im Körper. Um die Eisenaufnahme aus Spinat zu verbessern, sollte er zusammen mit Vitamin-C-reichen Lebensmitteln wie Orangensaft oder Paprika verzehrt werden.
Diese gesundheitlichen Vorteile machen Spinat zu einer wertvollen Ergänzung für eine ausgewogene Ernährung und zeigen, dass dieses Blattgemüse weit mehr zu bieten hat als nur seinen Beitrag zum Muskelaufbau.
Frischer Spinat oder Tiefkühlspinat?
Expertenmeinung Ernährungsexpertin Anja Schwengel-Exner empfiehlt, frischen Spinat möglichst schnell nach der Ernte zu verzehren und nicht länger als zwei Tage im Kühlschrank aufzubewahren. Tiefkühlspinat hingegen verliert bei tiefen Lagertemperaturen kaum Vitamine und ist daher eine gute Alternative.
Die Wahl zwischen frischem und Tiefkühlspinat hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel Verfügbarkeit, Lagerung, Zubereitung und persönlichen Vorlieben. Beide Formen haben ihre eigenen Vor- und Nachteile:
Frischer Spinat:
- Geschmack und Textur: Frischer Spinat hat in der Regel einen besseren Geschmack und eine knackigere Textur als Tiefkühlspinat. Er eignet sich hervorragend für Salate oder zum Anrichten von Sandwiches und Wraps.
- Nährstoffgehalt: Erntefrischer Spinat ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Allerdings können diese Nährstoffe schnell verloren gehen, wenn der Spinat gelagert wird.
- Lagerung: Frischer Spinat sollte möglichst schnell nach der Ernte verzehrt und nicht länger als zwei Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden, da er sonst an Nährstoffen verliert und anfällig für Bakterienwachstum und Nitritbildung ist.
Tiefkühlspinat:
- Bequemlichkeit: Tiefkühlspinat ist bereits gewaschen, geschnitten und blanchiert, was die Zubereitungszeit verkürzt und das Kochen erleichtert.
- Nährstoffgehalt: Tiefkühlspinat wird direkt nach der Ernte blanchiert und eingefroren, wodurch die meisten Nährstoffe erhalten bleiben. Bei tiefen Lagertemperaturen verliert er nur wenig Vitamine und Mineralstoffe im Vergleich zu frischem Spinat, der gelagert wird.
- Lagerung: Tiefkühlspinat kann für längere Zeit gelagert werden, ohne dass er an Qualität oder Nährstoffgehalt verliert, was ihn zu einer praktischen Option für diejenigen macht, die nicht regelmäßig frischen Spinat kaufen können oder wollen.
- Vielseitigkeit: Tiefkühlspinat eignet sich gut für warme Gerichte wie Aufläufe, Suppen, Saucen und Smoothies, ist jedoch für Salate oder Sandwiches aufgrund seiner weicheren Textur weniger geeignet.
Insgesamt sind sowohl frischer als auch Tiefkühlspinat gesunde Optionen, die in verschiedenen Situationen und Gerichten verwendet werden können. Die Wahl hängt letztendlich von den persönlichen Vorlieben, der Verfügbarkeit und der Art der Zubereitung ab, für die der Spinat verwendet wird.
Spinat und Eisengehalt: Mythos oder Wahrheit?
Der Mythos, dass Spinat einen besonders hohen Eisengehalt hat, ist auf einen Kommafehler in einer wissenschaftlichen Veröffentlichung aus den 1930er Jahren zurückzuführen. Durch diesen Fehler wurde der Eisengehalt von Spinat um das Zehnfache überschätzt. In Wirklichkeit enthält Spinat zwar mehr Eisen als viele andere Gemüsesorten, aber der Gehalt ist nicht so außergewöhnlich hoch, wie es der Mythos suggeriert.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass der Eisengehalt allein nicht ausreicht, um die Bioverfügbarkeit von Eisen im Körper zu bestimmen. Spinat enthält Oxalsäure, die die Eisenaufnahme im Körper erschwert, indem sie unlösliche Eisenoxalatkomplexe bildet. Dies führt dazu, dass der Körper das Eisen aus Spinat nicht so effizient aufnehmen kann, wie es der Eisengehalt vermuten lässt.
Um die Eisenaufnahme aus Spinat zu verbessern, kann man Spinat zusammen mit Vitamin-C-reichen Lebensmitteln konsumieren. Vitamin C fördert die Eisenaufnahme, indem es die Bildung von unlöslichen Eisenoxalatkomplexen verhindert und das pflanzliche Eisen (Non-Häm-Eisen) in eine für den Körper besser verwertbare Form umwandelt.
Zusammengefasst: Spinat enthält Eisen, aber nicht in so großen Mengen wie ursprünglich angenommen. Die Eisenaufnahme aus Spinat ist aufgrund der Oxalsäure eingeschränkt, kann aber durch den Verzehr von Vitamin-C-reichen Lebensmitteln verbessert werden. Daher ist der Mythos über den außergewöhnlich hohen Eisengehalt von Spinat zwar übertrieben, Spinat bleibt aber dennoch eine gute pflanzliche Eisenquelle, insbesondere wenn er mit Vitamin-C-reichen Lebensmitteln kombiniert wird.